Ich bin derzeit in jeglichen Lebensbereichen herausgefordert standhaft zu bleiben. Bei mir zu sein, auf mich, meine innere Stimme und meine Wahrheit zu hören, sie auszusprechen und vor allem nach ihr zu handeln. Es ist, wie gesagt, eine Herausforderung. Ich vermeide es gerne das Wort „schwer“ in solchen Kontexten zu benutzen, weil es die Situation für mich mächtiger macht, als sie ist. Einer Herausforderung stelle ich mich, ich nehme sie an und im besten Falle wachse ich über mich hinaus. Das tut auch weh. Wachstumsschmerz.
Ich bin herausgefordert, meine alten Prägungen und Überzeugungen über mich und über das Leben zu überwinden. Mir zu vertrauen und mir die Macht über
mein Leben zurückzuholen. Nicht ausgeliefert zu sein, sondern alles mitzugestalten, eben nach meiner inneren Wahrheit.
Das Wort „schwer“ erdrückt mich. Mich der Herausforderung zu stellen, bedeutet für mich, im Flow zu bleiben und standhaft zu sein. In Bewegung zu sein und mein Innenleben zu formen.
Als ich heute wach wurde, fühlte ich mich traurig und niedergeschlagen. Ich musste gut darauf achten, nicht im Gedankenkarussell zu versinken. Ich raffte mich auf, ging duschen und dann stand ich vor dem Spiegel. Ich schaute mir in die Augen und sah meine ehrliche Traurigkeit. Ich berührte sanft meinen Bauch und mein Kreuzbein, schaffte so eine Verbindung zwischen vorne und hinten und gab mir selbst dadurch Halt. Ich atmete bewusst und sah im Spiegel, wie sich durch meinen Atem mein Körper leicht bewegte. Ich schaffte eine bewusste Verbindung mit und zu mir selbst. Und dann kam von allein ein Lächeln, als ich mich ansah. Ein Lächeln. Und erst im Kopf, dann ausgesprochen zu meinem Spiegelbild die Worte „Schön, dass du da bist“.
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